Ausstellungen: Zeitungsbericht '02

18. Juni 2002 WOCHENPOST Leichlingen informiert:Bei seinem Hobby dreht Karlheinz voll am Rad. Karlheinz Flach dreht weder am Rad, noch hat er ein Rad ab. Auch rädert ihn seine Lieblingsbeschäftigung keineswegs. Der Leichlinger » fährt« auf Einradanhänger ab: Unser »Steckenpferd des Monats« in Leichlingen.

Außergewöhnlich ist diese Sammlerleidenschaft allemal: Elf Einradanhänger hat Karlheinz Flach bereits in seine Garage, teilweise im Originalzustand, oder liebevoll und eigenhändig restauriert. Irgendwie sehen die Dinger ja aus, als hätten sie allesamt »ein Rad ab«, doch mit dem Rad hat schon alles seine Richtigkeit.

Die originellen - und den meisten Bürgern heute unbekannten Fahrzeuge - gab es nämlich nur in ei- nem sehr kurzen Zeitraum und sie wurden auch nur in sehr kleinen Auflagen von teilweise nur 400 Stück hergestellt. Selbst Oldtimer- und Automobilexperten, haben häufig keinen blassen Schimmer von der Existenz der Einradanhänger.

» Abgesehen von einer Blütezeit der Einradanhänger etwa von 1950 bis 1970 wurden die Anhänger von der Masse einfach nicht angenommen,« weiß der Sammler, der die originellen Stücke in Deutschland oft in Ausstellungen und auf Messen präsentiert. Ergänzt und erklärt werden die rollenden Exponate dann durch eine Demo-Wand und eine große Anzahl von Literatur.

In der Sammlung befinden sich echte Raritäten, von denen in Deutschland nur ganz geringe Stückzahlen produziert wurden, ein schwimmfähiger Anhänger und sogar zwei Prototypen. » Angefangen hatte alles«, erinnert sich der 41-jährige, » mit meinem ersten VW-Käfer, Baujahr 1962, den ich als 19-jähriger von meinen Eltern geschenkt bekam.« Da sich in so einen Käfer nicht allzuviel verstauen ließ, folgte 1982 der passende erste Einradanhänger, den Karlheinz Flach dann eigenhändig reparierte. » Erst diente dieser als Transportmittel für unsere Camping-Ausflüge, später haben wir ihn dann verwendet, um unseren Zwillings-Kinderwagen mitzunehmen,« schmunzelt der Kfz-Mechaniker.

Die Einrad-Anhänger werden längst schon nicht mehr hergestellt, obwohl sie doch Steuer-, TÜV- und zulassungsfrei in Betrieb genommen werden durften. Aber ihr geringes Zuladegewicht von nur 100 Kilogramm reichte wohl für den Massengebrauch aus.

So kann man die originellen Anhänger heute nur noch selten bestaunen, unter anderem in der Sammlung von Karlheinz Flach, wenn er - unterstützt von seiner Lebensgefährtin Anja Wittland und seinen Kindern - durch das Land reist und die seltene Sammlung unter anderem auf Messen, in Museen und Autohäusern präentiert.

Für seine Sammlung sucht Karlheinz Flach - neben den Anhängern - besonders Literatur und Fotos, zum Beispiel von Urlaubsfahrten.

Wer etwas zu der Sammlung beisteuern kann, wird gebeten, sich unter Telefon 02175/71984 zu
melden.

Peter Dettmer (Wochenpost)